Far away but strangely familiar

Die Philippinen sind kein tropisches Paradies, obwohl es wunderschöne Strände und außergewöhnlich einladende Menschen gibt. Ein Land, in das Moros, Portugiesen, Spanier, Briten, Amerikaner und Japaner einmarschierten und das erst 1946 unabhängig wurde. Es leidet unter Überbevölkerung, Korruption und Armut – Probleme, die es natürlich nicht nur auf den Philippinen gibt.
Einige dieser Künstler*innen reagieren auf diese Fragen oder komplexere politische Probleme: Der aktuelle „Krieg gegen Drogen“, Angriffe auf die Pressefreiheit, die Überbevölkerung der Hauptstadt Manila usw. Im täglichen Leben reagieren Filipinos auf Dinge, indem sie vielseitig, optimistisch und improvisierend sind. Viele gehen ins Ausland um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und schicken ihrer Familie Geld nach Hause.
Das künstlerische Spektrum der Ausstellung reicht von Malerei, Installationen, Skulpturen bis hin zu Collagen – zwei der teilnehmenden Künstler*innen konzentrieren sich ausschließlich auf das Malerei, drei auf Fotografie oder Video, einer auf Landkarten und Stoffarbeiten, einer ist Tänzer. Gut geschult und informiert, ehrgeizig und erfinderisch – wie repräsentieren die Künstler*innen der Philippinen ihr Land mit seiner Faszination für Prominente und Schönheitswettbewerbe auf der eine Seite, Erdbeben und verheerenden Taifunen auf der anderen?
Mike Adraos hochdetaillierte Zeichnungen von Waffen referenzieren auf den andauernden Krieg gegen Drogen. Jose Legaspis Konfrontationszeichnungen deuten auf ein Trauma hin. Poklong Anadings Installationen erinnern an die überfüllten Straßen von Manila, während Martha Atienzas Videos das Leben auf dem Meer und den Inseln zeigen. Louie Cordero macht superschnelle Bilder von seltsamen Wesen. Nona Garcia malt Porträts ihrer Künstler*innenkollegen. Geraldine Javiers komplexe Gemälde entwickeln sich aus einer Leidenschaft für tropische Gärten. Cian Dayrit arbeitet an Stoffen um riesige Karten des Landes, seiner Gemeinden und die Wünsche der darin lebenden Menschen zu erstellen. Pam Santos Installation handelt von Mutterschaft. Die Videos und Zeichnungen von Eise Jocson machen sich über die Faszination für Disney-Prinzessinnen lustig. Jill Paz und Buen Calubayan stellen aktuelle, überarbeitete Versionen berühmter patriotischer Gemälde der Philippinen aus dem 19. Jahrhundert her.
Bilder, manche schön, manche fesselnd von einem Land, das sehr weit weg ist, aber dennoch in seinen Anliegen seltsam vertraut ist.
 
FAR AWAY BUT STRANGELY FAMILIAR
06.07.2019–08.09.2019
Eröffnung:
06.07.2019, 16 Uhr

Danubiana Meulensteen Art Museum
Bratislava
geöffnet täglich von 10–18 Uhr
Tel: ++421 2 62 52 85 01
danubiana@danubiana.sk
www.danubiana.sk

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