das sein | HERMANN NITSCH

Die Galerie Zimmermann Kratochwill freut sich, mit „das sein“ eine Einzelausstellung von Hermann Nitsch zu präsentieren. Seit Nitschs letzter Ausstellung in Graz sind acht Jahre vergangen. Zwischenzeitlich hat sich um den Künstler viel getan. Nitschs Werke werden dauerhaft im MZM und im Museo Hermann Nitsch in Neapel gezeigt. Als besonders erwähnenswert gilt außerdem die Ausstellungsbeteiligung an „personal structures 28“ im Zuge der 54. Biennale in Venedig. Ab November 2011 wird das zeichnerische und grafische Werk Nitschs im Leopold Museum in Wien zu sehen sein. Nach zahlreichen musealen Präsentationen im In- und Ausland sind Werke von Hermann Nitsch erstmals seit 2003 wieder in einer Einzelausstellung in der Galerie Zimmermann Kratochwill in Graz zu sehen.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wird Hermann Nitschs dreiteiliger Buchband „das sein – zur therorie des orgien mysterien theaters“ präsentiert. Im Buch setzt er sich mit den vielfältigen Aspekten des Seins auseinander:Was bedeutet die vollkommene Intensität des Lebens? Diese klassische ontologische Frage, die immer wieder auch in jenen nach dem Woher und Wohin mündet, steht seit jeher im Zentrum der Arbeit von Hermann Nitsch. 
Der 1938 in Wien geborene Hermann Nitsch wurde durch seine aufsehenerregende Aktionen bekannt. Seit den 1960er Jahren entwickelte er das Orgien Mysterien Theater und verknüpft Performances, Aktionsmalerei, Zeichnung und Grafik, Musik und Literatur zu einem Gesamtkunstwerk.

Das Orgien Mysterien Theater versteht sich als gedankliche Grundkonstrukt des Gesamtkunstwerks von Hermann Nitsch,[…]als ästhetisches ritual der existenzverherrlichung. […] die welt als ganzes soll angenommen werden mit allen extremen, ihren glücksmöglichkeiten, grässlichkeiten und der grausamkeit des todes. […] alle sinne müssen sich intensivieren und sensibilisieren. […] liebe nicht als gebot begriffen, sondern als zustand, als hochzustand des existierens, als seinszustand. auf das ganze leben ausgebreitete seinsmystik ist liebe.

Im Zentrum der Ausstellung steht keine Schaffensperiode sondern die Vermittlung des umfassenden Oevres. Zu sehen sind ausgewählte Werke von den 1960er Jahren bis zu aktuellen Schüttbildern. Um einen vollständigen Querschnitt durch das künstlerische Schaffen des Nitsch zu zeigen, werden auch Aktionsfotografie, Film, Grafik und Architekturzeichnung zu sehen sein.
Das komplexe Werk von Hermann Nitsch entsteht in einem jahrelangen Prozess. Nach wie vor polarisieren der Künstler und seine Arbeiten. Die Ausstellung „das sein“ soll nicht nur seine Kunst näher bringen, sondern auch einen Schlüssel zum Verständnis des Orgien Mysterien Theaters bieten.

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